Luftgepolsterter Sattel

Auf langen Strecken leidet der Hintern erfahrungsgemäß irgendwann unter dem Druck. Zudem kommt es noch zu Blutmangel im ganzen Sitzbereich. Eine einfache Abhilfe ist die Radhose, aber eine bessere ist ein luftgepolsterter Sattel:

Zutaten:

Zuerst mal den Überzug abziehen. Die dünne Schaumstoffmatte vorsichtig abmachen, sie wird später noch benötigt. Dann die dicke Polsterung ablösen und nicht wegschmeißen (vielleicht klappt das mit dem Schlauch nicht :-). Die Platte sieht dann so aus:

Die meisten 18"-Schläuche haben ein ganz normales Blitzventil, d. h. zuerst muss das Loch auf 8mm aufgebohrt werden, damit das Ventil durchpasst. Bei manchen Platten fehlt das Loch, einfach irgendwo im gezeigten Bereich reinbohren. Auf jeden Fall das Loch sauber entgraten, sonst ist der Platten (im Sattel) vorprogrammiert.

Die dünne Schaumstoffmatte auf die Größe der Platte zuschneiden und mit doppelseitigem Klebeband aufkleben. An der Stelle der Bohrung mit etwas Spitzem durchstechen.

Das Ventil durch die Öffnung stecken und auf der Unterseite gleich so fest verschrauben, so dass sich der Schlauch nicht mehr verdrehen kann.

Der Schlauch wird jetzt so angeordnet, wie auf dem nächsten Bild zu sehen. Man sieht schon, dass es eventuell etwas eng wird, deshalb ist auch ein 18"-er-Schlauch am besten geeignet. Es empfiehlt sich, den Schlauch leicht aufzupumpen, damit man ein besseres Gefühl für den Raumbedarf hat.

Wenn alles passt, dann den Schlauch (etwas besser als ich an der hinteren ) an den gezeigten drei Stellen mit Klebeband fixieren. Einfach rumwickeln, aber nicht zu fest, damit beim endgültigen Aufpumpen noch etwas Spiel ist. Die Fixierung in der Mitte und hinten ist sehr wichtig, damit sich der Schlauch später nicht ausstülpt.

Jetzt muss noch der Überzug verbessert werden. Die Laschen unten reißen ziemlich leicht aus. Deshalb mit dem Gewebeband einmal umwickeln. Dann die Unterlegscheiben an die passende Stelle legen und noch ein- oder zweimal umwickeln. Danach an der Stelle der Unterlegscheiben Löcher durchs Gewebeband bohren.

Als letztes den Überzug wieder draufziehen. Dabei am besten vorne anfangen und das vordere Teil des Schlauchs sauber in die Spitze des Überzugs stopfen. Die vorderen Laschen aufziehen, den hinteren Teil des Schlauchs sauber zusammenstopfen und den Rest des Überzugs draufmachen. Dabei kann ruhig die ganze Zeit etwas Luft im Schlauch sein, damit er gleich besser liegt. Die Ventilkappe als Schutz nicht vergessen. Die Beulen im Sattel sind nicht unbedingt schlimm, dieser Sattel war sofort bequem.



Das war's! Jetzt wieder aufs Einrad montieren und durch Probefahrten den richtigen Luftdruck finden - Fortgeschrittene machen das während der Fahrt. Am besten ist es, wenn es weder zu weich noch zu hart ist, sondern bei Buckeln zu einem leichten Federn im Sattel führt. Wenn der Schlauch nicht gut liegt, einfach wieder alles aufmachen und besser stopfen - ich habe erst jetzt nach drei Sätteln und ca. 8 Mal stopfen den Dreh einigermaßen raus.

Viel Spass auf der ersten Tour mit dem Luftsattel.